Am Samstag, 26. März 2022 landete Flug 4Z131 von Johannesburg via Walvis Bay pünktlich auf dem Flughafen von St. Helena. Es war der erste Linienflug nach rund zwei Jahren, nachdem im Frühling 2020 aufgrund der COVID-Pandemie der reguläre Flugbetrieb zwischen Südafrika und St. Helena eingestellt wurde.
In den letzten zwei Jahren war die Insel St. Helena nur mit gelegentlichen Charterflügen von London Stansted aus erreichbar. War es zu Beginn der Pandemie nur ein Flug alle sechs Wochen (!) wurde die Frequenz später auf einen Charterflug alle drei Wochen erhöht. Die Flüge wurden jeweils durch die Chartergesellschaft Titan Airways mit einer Boeing 757 durchgeführt. Bis auf Weiteres ist ein Linienflug alle zwei Wochen von Johannesburg nach St. Helena geplant. Es muss jeweils ein technischer Zwischenhalt in Walvis Bay eingelegt werden. Einmal im Monat wird das Flugzeug von der Regierung von St. Helena zudem für einen Shuttleflug nach Ascension Island gechartert. Im Moment gilt für die Einreise nach St. Helena weiterhin eine obligatorische 10 Tage Quarantänefrist für alle Ankommenden. Die Erhöhung der Flugfrequenz auf wöchentliche Flüge wird angestrebt, sobald die Nachfrage nach Flugsitzen wieder steigt, was wohl erst der Fall sein wird, wenn die Reiseeinschränkungen auf St. Helena fallen.
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Ferien werden normalerweise ja nicht mit Arbeit gleichgesetzt. Aber eine (Zusammen-)arbeit mit Einheimischen an einem sinnstiftenden Projekt kann diese zwei sich eigentlich widersprechenden Begriffe zu einem eindrücklichen Erlebnis machen. So wird ein Aufenthalt auf einer entlegenen Insel wie St. Helena noch viel eindrücklicher. Man hat die Gelegenheit in die Welt der Einheimischen einzutauchen und die schönen wie aber auch die schwierigeren Seiten des Lebens auf einer so isolierten Insel wie St. Helena kennenzulernen. Dabei muss man nicht monatelang Zeit haben. Inselwelten.ch hat mit dem St. Helena National Trust eine entsprechende Möglichkeit geschaffen. Ein Ferien-Arbeitsaufenthalt kann bereits ab zwei Wochen gebucht werden. Weitere Details finden Sie hier.
Mit dem letzten Titan-Charterflug von London wird im März das Spitalpersonal nach längerem Unterbestand wieder aufgestockt. Fünf Allgemeinmediziner, ein Chirurg sowie ein Anästesist sollten dann auf St. Helena ankommen. Im April sollte dann zusätzlich noch eine Physiotherapeutin und ein Physiotherapeut, ein Röntgenassistent, ein Biomediziner und ein orthopädischer Chirurg auf der Insel ankommen. Sofern alle Bewerber ihren Job antreten (in der Vergangenheit gab es anscheinend oft kurzfristige Rückzieher) werden die Neuankömmlinge wie alle anderen Reisenden auch, die ersten 10 Tage in Quarantäne verbringen müssen. Für den Mai 2022 wird ein zweiter Anästesist sowie ein Hals-Nasen-Ohrenspezialist gesucht. Allerdings sei - so ist zu hören - es jeweils nicht ganz einfach, qualifizierte Bewerber für einen Job auf einer so entlegenen Insel wie St. Helena zu finden.
Wenn man bedenkt, dass die Insel St. Helena nur rund 4'500 Einwohner zählt ist es schon erstaunlich, wie vielfältig die medizinische Versorgung auf dieser entlegenen Insel ist. Die Frage stellt sich aber auch, ob es - sei es aus finanzieller wie auch medizinischer Sicht - nicht sinnvoller wäre, Operationen primär in designierten Spitälern in Südafrika ausführen zu lassen, wo die Spitäler sowohl technisch wie auch personell noch besser ausgerüstet und breiter aufgestellt sind, als auf St. Helena. Aber es gäbe wohl die gleiche Diskussion wie hier in der Schweiz, wenn ein Spital in der Nähe seine Dienstleistungen an ein Zentralspital abgeben muss/will/sollte. Da stossen rationale Argumente oft auf taube Ohren. |
AuthorUrs Steiner Archives
Oktober 2023
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