Im November 2020 wurde im Rahmen des Projekts "Blue Belt" von der britischen Regierung mehr als vier Millionen Quadratkilometer Ozean unter britischem Einfluss unter Schutz gestellt. Nun ist auch der entsprechende Massnahmenplan für 2021 - 2026 bekannt, wo genau definiert wird, was in welcher Region gemacht werden darf. In der Strategie soll mehr als 90 % des Gebietes als komplett geschützte Zone belassen werden und die Fischerei nur in einem klar definierten, jeweils in der Nähe der Inseln befindlichen Zone, erlaubt sein. Dabei soll nur nachhaltige Fischerei von den lokalen Fischern und von wenigen auswärtigen kommerziellen Fischereibooten erlaubt sein. Bei allen Bewilligungen wird die Grundschleppnetze im Umfeld von Tiefseebergen grundsätzlich verboten. Im Rahmen dieser Strategie sollen auch Frachtschiffe mindestens 25 Seemeilen Abstand von den Inseln halten. Die Überwachung des Meeresschutzgebietes erfolgt per Satellit um z.B. illegale Fischfabriken vor allem an den Rändern des Meeresschutzgebietes ausfindig zu machen. Die Zusammenfassung der Massnahmen finden Sie hier:
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Ein Meilenstein für ein schnelleres Internet auf der Insel St. Helena wurde am 29. August 2021 erreicht, als der Kabelleger TELIRI das Ende des Glasfaser-Unterwasserkabels in der Bucht von Ruperts Bay an Land brachte. Von da aus fuhr das Schiff mit durchschnittlich 2 bis 4 Knoten die 717 Seemeilen bis zur Verbindungsstelle zum Hauptkabel, das von Südafrika nach Portugal läuft. Während das Hauptkabel von Google finanziert wird unterstützt die EU die Verzweigung nach St. Helena mit 21,5 Millionen Euro. Am 1. Januar 2023 wird (vielleicht) ein neuer Provider die Internetdienstleistungen auf der Insel St. Helena übernehmen und dann mit neuen, attraktiveren Bedingungen die Insel St. Helena internettechnisch ins 21. Jahrhundert befördern.
Also alles gut? So einfach ist das nicht. Der aktuelle Provider SURE South Atlantic ist ein kommerziell denkendes Unternehmen und das bestehende Kupfernetzkabel auf St. Helena durch ein Glasfasernetz zu ersetzen rechnet sich für die 4'500 Bewohner von St. Helena wirtschaftlich nicht. Laut einem Artikel im St. Helena Independent vom 3. September habe die Regierung von St. Helena mit SURE einen äusserst unvorteilhaften Vertrag abgeschlossen, der anscheinend gravierende finanzielle Konsequenzen vorsieht, sollte der Vertrag mit SURE am 1. Januar 2023 nicht verlängert werden. Die Gefahr ist also gross, dass mit dem Glasfasernetz von Google grosse Datenmengen bis zur Ruperts Bay gelangen, dieses Datenmengen aber nicht mehr mit hoher Geschwindigkeit durch das Kupfernetzkabel auf der Inseln verteilt werden können. Ob die Hoffnung der Regierung von St. Helena erfüllt wird, mit dem Google-Glasfaserkabel die Insel internettechnisch konkurrenzfähig machen zu können und so auch der Wirtschaft Impulse zu geben, darf zum aktuellen Zeitpunkt bezweifelt werden. Alle Details zur Ankunft des Glasfaserkabels und ein kritischer Kommentar von Kolumnist Vince Thompson im St. Helena Independent findet man hier |
AuthorUrs Steiner Archives
Oktober 2023
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