Mit dem letzten Titan-Charterflug von London wird im März das Spitalpersonal nach längerem Unterbestand wieder aufgestockt. Fünf Allgemeinmediziner, ein Chirurg sowie ein Anästesist sollten dann auf St. Helena ankommen. Im April sollte dann zusätzlich noch eine Physiotherapeutin und ein Physiotherapeut, ein Röntgenassistent, ein Biomediziner und ein orthopädischer Chirurg auf der Insel ankommen. Sofern alle Bewerber ihren Job antreten (in der Vergangenheit gab es anscheinend oft kurzfristige Rückzieher) werden die Neuankömmlinge wie alle anderen Reisenden auch, die ersten 10 Tage in Quarantäne verbringen müssen. Für den Mai 2022 wird ein zweiter Anästesist sowie ein Hals-Nasen-Ohrenspezialist gesucht. Allerdings sei - so ist zu hören - es jeweils nicht ganz einfach, qualifizierte Bewerber für einen Job auf einer so entlegenen Insel wie St. Helena zu finden.
Wenn man bedenkt, dass die Insel St. Helena nur rund 4'500 Einwohner zählt ist es schon erstaunlich, wie vielfältig die medizinische Versorgung auf dieser entlegenen Insel ist. Die Frage stellt sich aber auch, ob es - sei es aus finanzieller wie auch medizinischer Sicht - nicht sinnvoller wäre, Operationen primär in designierten Spitälern in Südafrika ausführen zu lassen, wo die Spitäler sowohl technisch wie auch personell noch besser ausgerüstet und breiter aufgestellt sind, als auf St. Helena. Aber es gäbe wohl die gleiche Diskussion wie hier in der Schweiz, wenn ein Spital in der Nähe seine Dienstleistungen an ein Zentralspital abgeben muss/will/sollte. Da stossen rationale Argumente oft auf taube Ohren.
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AuthorUrs Steiner Archives
Oktober 2023
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