Auch wenn die Insel St. Helena bisher vom Coronavirus verschont blieb, ist eine Durchimpfung der Bevölkerung trotzdem geplant. Mit dem Repatriierungsflug Mitte Januar 2021 erreichten die ersten 100 Impfdosen vom britischen Hersteller Oxford AstraZeneca die Insel. Damit wird vorerst das Gesundheitspersonal geimpft, das bei einem Ausbruch am direktesten mit Infizierten in Kontakt wäre. Das weitere Vorgehen hängt von der Ankunft von weiteren Impfdosen ab und wird dann, wie einer Pressemeldung der Regierung von St. Helena zu entnehmen ist, zu einem späteren Zeitpunkt kommuniziert. Wie wir sehen, werden Diskussionen über Impfpläne und wer/wann an die Reihe kommt, nicht nur in der Schweiz geführt. Da der nächste Repatriierungsflug erst für Ende Februar 2021 geplant ist, wird wohl vor März 2021 nicht weiter geimpft werden können.
Bild von Alexandra_Koch auf Pixabay
0 Kommentare
St. Helena und Ascension sind noch immer COIVD-19-frei. Wie nah die Gefahr ist, dass der Virus doch auf die Inseln St. Helena oder Ascension eingeschleppt wird, zeigen die zwei positiven COVID-19-Befunde auf dem Versorgungsschiff HELENA. Zwei Passagiere wurden nach der Ankunft des Schiffes in Kapstadt Anfang Januar positiv getestet, wie einer Mitteilung der Regierung von St. Helena entnommen werden kann.
An Weihnachten wurde auf Ascension Island zudem eine Person positiv getestet und in Isolation geschickt. Anfang Januar, bei einem neuerlichen Test, konnte die Administration von Ascension Entwarnung geben: negativ. Die Nervosität vor einer Einschleppung des Virus ist verständlicherweise auf beiden Inseln hoch, gerade vor dem nächsten Repatriierungsflug vom 11. Januar von London nach St. Helena und Ascension Island. Deshalb wird neu für alle Passagiere des Repatriierungsflug ein negativer COVID-19-Test verlangt. Update 08.01.21: Ein neuerlicher COVID-Test kam bei beiden in Kapstadt getesteten Passagieren als negativ zurück. Die Regierung von St. Helena vermutet, dass der erste Test ein falsch-positiver Befund war. Informationen über Reisen mit der MV Helena finden Sie hier Die Zeit um Weihnachten und Neujahr ist immer eine ganz spezielle Zeit auf der Insel St. Helena. Viele in Südafrika oder England lebende "Saints" reisen (in normalen Jahren) über die Festtage nach St. Helena, um diese Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen. Auch dieses Jahr wird fleissig gefeiert. Kurz vor Weihnachten findet jeweils das "Festival of Lights" statt, ein bunter Umzug durch das sommerliche und abendliche Jamestown. Einen vollständigen Videomitschnitt des Umzuges findet man hier - ein fast abendfüllendes Video, das jeweils über Facebook live in die weite Welt gestreamt wird. Vor allem Heimweh-Saints sind davon begeistert, entdeckt man im Video dann doch oft Freunde und Bekannte. Übersicht der Reisen nach St. Helena finden Sie hier
Während hier in Zentraleuropa die Tage so oder so schon recht kurz sind, wurde im sommerlichen Tristan da Cunha am 14. Dezember 2020 die Feierabenddunkelheit auch schon früher eingeläutet: Um 16:32 begann der Mond sich vor die Sonne zu schieben, welche er rund eine Stunde später zu gut 90 % bedeckte. Eine Stunde später war der Spuck dann auch schon vorbei. Da Tristan da Cunha sehr oft wolkenverhangen ist waren die Einwohner doch recht glücklich, dass zwar Wolken im Wege waren, aber man das Spektakel am Himmel trotzdem gut verfolgen konnte. Reiseinformationen nach Tristan da Cunha finden Sie hier
Die Regierung von St. Helena hat für Januar und Februar 2021 wiederum einen Chartervertrag mit Titan Airways für Flüge von London nach St. Helena abgeschlossen. Der provisorische Flugplan lautet:
London Stansted Abflug: 11.01.2021 / 00:15 Accra/Ghana (techn. Zwischenhalt): 11.01.2021 / 07:15 - 08:00 St. Helena Ankunft: 11.01.2021 / 12:10 St. Helena Abflug: 13.01.2021 / 09:00 Accra/Ghana (techn. Zwischenhalt): 13.01.2021 / 13:00 - 13:45 London Stansted Ankunft: 13.01.2021 / 20:55 Ein weiterer Flug ab London ist am 26. Februar 2021 nach St. Helena geplant. Für Schnellentschlossene bietet sich also die Gelegenheit, gut sechs Wochen auf St. Helena eine Auszeit zu geniessen. Allerdings müssen die ersten zwei Wochen in Quarantäne verbracht werden, was aber durchaus als gute Kontaktbörse für den anschliessenden Wochen auf der Insel dienen kann. Update 09.03.2021: Die Wiederaufnahme der Flugverbindungen von Johannesburg nach St. Helena steht weiterhin in den Sternen. Die Regierung von St. Helena hat für Ende März sowie Mitte Mai wiederum einen Charterflug von London nach St. Helena bestellt, um mindestens eine minimale Erreichbarkeit der Insel zu gewährleisten. Ein Reisevorschlag für eine Auszeit auf St. Helena findet man hier. Auf St. Helena verstarb Napoleon am 5. Mai 1821 um 17:15 Uhr. Im 2021 wird der 200. Todestag des französischen Kaisers auf St. Helena mit einem kleinen Festprogramm gedacht. Aufgrund der COVID-19-Situation wird auf grosse Festivitäten verzichtet werden müssen. Das ist für den Tourismus der Insel St. Helena natürlich ausserordentlich schade, wäre dies doch eine wunderbare Gelegenheit gewesen, sich auf dem umkämpften internationalen Tourismusmarkt mit interessanten Anlässen zu profilieren. Das vorgesehene (bescheidene) Programm finden man hier.
Die Reise nach St. Helena mit Schwerpunkt Napoleon (individuell ausbaubar je nach Interesse) findet man hier. Die Tourismusbranche isst im Moment hartes Brot und viele Statistiken dümpeln in noch nie dagewesenen Tiefen. St. Helena, Napoleons Verbannungsinsel im Südatlantik, ist auch in normalen Zeiten nie Gefahr gelaufen, sich mit dem Thema Overtourism auseinandersetzen zu müssen. Christina Plato, Tourist Officer im Tourismusbüro von St. Helena, rapportiert für den Monat November gerade mal 1 (in Worten „einen“) Touristen auf der Insel. Die Schweizerin flog als einzige Touristin auf dem Charterflug von London nach St. Helena und wird Anfang Dezember nach gut fünfwöchigem Aufenthalt mit dem nächsten Charterflug wieder ins winterliche Europa zurückfliegen.
In den nächsten Monaten ist keine Steigerung der Tourismuszahlen zu erwarten. Die wöchentlichen Flüge von Johannesburg nach St. Helena sind bis auf Weiteres eingestellt. Wann Airlink die Flugverbindung wieder aufnimmt, ist noch nicht bekannt. Die Öffnung der Grenzen von Südafrika für alle Reisenden wird die Wiederaufnahme hoffentlich beschleunigen. Möglicherweise wird die Regierung von St. Helena deshalb anstelle der in der 2. Jahreshälfte 2020 angebotenen Charterflüge ab London neu regelmässige Charterflüge ab Südafrika bestellen, um mindestens eine minimale Erreichbarkeit der Insel zu gewährleisten. Allerdings müssen alle Neuankömmlinge, egal ob Einheimische oder Besucher, 14 Tage in Quarantäne. Deshalb muss man sich in absehbarer Zukunft wohl keine Sorgen machen, dass zuviele Touristen auf St. Helena sich tummeln. Für jemand, der aber jetzt etwas Zeit hat, wäre es eigentlich die ideale Zeit, die Insel zu besuchen. Die Internetverbindung auf der Insel St. Helena ist noch - sagen wir es so - überschaubar. Die Regierung von St. Helena machte sich vor gut einem Jahr selber ein Weihnachtsgeschenk und unterschrieb kurz vor Weihnachten 2019 einen Vertrag mit Google für den Anschluss der Insel St. Helena ans Breitband-Internet.
Ein erster Plan, sich an das SAEx-Kabel anzuschliessen, das ursprünglich auf seinem Weg von Südafrika in die USA nur 60 Kilometer von der Insel St. Helena entfernt hätte vorbeiführen sollen, konnte nicht realisiert werden. Als Alternative schliesst sich die Insel St. Helena jetzt dem von Google finanzierten Equiano-Unterwasserkabel an, das von Südafrika der afrikanischen Küste entlang nach Portugal führen wird. Das vom Hauptkabel abzweigende Kabel nach St. Helena wird 1'140 Kilometer lang sein. Im November 2020 begannen auf St. Helena die Arbeiten für die Kabelstation in Ruperts Bay, wo das Unterwasserkabel an das lokale Netz angeschlossen werden wird. Das Kabel soll die Insel St. Helena im Verlauf des Jahres 2022 erreichen. Ob dann die noch bis Ende 2022 als Monopol-Provider auf St. Helena agierende Telekommunikationsfirma SURE aber technisch bereit und willig ist, ihr aktuell lukratives Geschäftsmodell aufzugeben, ist eine andere Frage. Die Regierung von St. Helena lädt jedenfalls seit November 2020 in einem Bieterverfahren mögliche Interessenten ein, sich für die nächste Vertragsperiode zu bewerben. Tristan da Cunha, nun wirklich nicht der Nabel der Welt und mit aktuell 246 Einwohnern weit entfernt vom Stadtrecht, kann aber trotz seiner Abgeschiedenheit viel für die Natur tun. James Glass, der Chief Islander von Tristan da Cunha, verkündete diesen Monat stolz, dass 754'000 Quadratkilometer ( = 18 x die Schweiz!) rund um das Tristan da Cunha Archipel im Rahmen des Blue Belt Programms der britischen Regierung als Meeresschutzzone ausgewiesen werden. Das von der britischen Regierung initierte Projekt "Blue Belt" umfasst insgesamt mehr als 4 Millionen Quadratkilometer Schutzzone in Gebieten, die unter britischem Einfluss stehen: Ascension Island (440'000 km2), British India Territory (640'000 km2), Pitcairn (830'000 km2), St. Helena (440'000 km2), Südgeorgien und Südliche Sandwich Islands (1,2 Mio km2) wie auch das British Antarctic Territory. Speziell an der Schutzzone um Tristan da Cunha ist, dass 80 % des Einkommens der Insel durch das Fischen von Langusten und St. Pauls Five-Fingers generiert wird und die Schutzzone deshalb einen markanten Einfluss auf die Einkünfte der Insel hat. Chief Islander Glass und die Insulaner begrüssen die Marineschutzzone ausdrücklich, da es auch dem langfristigen Schutz ihres Einkommens dient. Glass weist jedoch darauf hin, dass der Insel durch den Verlust von Einnahmen durch die Fischerei weniger Geld für die öffentlichen Dienste zur Verfügung stehen: weniger Geld für die Infrastruktur, Bildung oder Gesundheit. Auch die Verbindungen der Insel nach/von Kapstadt können tangiert sein, wenn weniger Fischerboote Tristan da Cunha mit Südafrika verbinden. Er bedankt sich deshalb beim britischen Naturschutzbund RSPB, der verschiedene Spenden von Organisationen als Ausgleich für den Einkommensverlust vermitteln konnte. Reiseinformationen für nach Tristan da Cunha finden Sie hier
Die regulären militärischen Versorgungsflüge von der englischen Militärbasis Brize Norton zu den Falkland Inseln können seit 2017 nicht mehr auf Ascension Island landen, da die Landebahn Schlaglöcher aufweist. Anfang 2020 erhielt die texanische Firma Fluor vom amerikanischen Militär den Auftrag zu deren Ausbesserung. Diese Woche erreichte die unter US-amerikanischer Flagge fahrende "SLNC Magothy" Ascension Island und ankert vor Georgetown. Der 2009 erbaute Stückgutfrachter soll in den nächsten 14 Tagen 6000 Tonnen Material für die Reparatur der Landebahn entladen. Der provisorische Pier wurde vom holländischen Schlepper "Marylin M" schon mal in Position gebracht, da es auf Ascension keine geeignete Kaikante gibt, wo die "SLNC Magothy" anlegen könnte. In der zweiten Hälfte 2022 soll der Flughafen dann wieder voll funktionsfähig sein. Reiseinformationen für nach Ascension Island finden Sie hier |
AuthorUrs Steiner Archives
Oktober 2023
Categories
Alle
|