Ein Meilenstein für ein schnelleres Internet auf der Insel St. Helena wurde am 29. August 2021 erreicht, als der Kabelleger TELIRI das Ende des Glasfaser-Unterwasserkabels in der Bucht von Ruperts Bay an Land brachte. Von da aus fuhr das Schiff mit durchschnittlich 2 bis 4 Knoten die 717 Seemeilen bis zur Verbindungsstelle zum Hauptkabel, das von Südafrika nach Portugal läuft. Während das Hauptkabel von Google finanziert wird unterstützt die EU die Verzweigung nach St. Helena mit 21,5 Millionen Euro. Am 1. Januar 2023 wird (vielleicht) ein neuer Provider die Internetdienstleistungen auf der Insel St. Helena übernehmen und dann mit neuen, attraktiveren Bedingungen die Insel St. Helena internettechnisch ins 21. Jahrhundert befördern.
Also alles gut? So einfach ist das nicht. Der aktuelle Provider SURE South Atlantic ist ein kommerziell denkendes Unternehmen und das bestehende Kupfernetzkabel auf St. Helena durch ein Glasfasernetz zu ersetzen rechnet sich für die 4'500 Bewohner von St. Helena wirtschaftlich nicht. Laut einem Artikel im St. Helena Independent vom 3. September habe die Regierung von St. Helena mit SURE einen äusserst unvorteilhaften Vertrag abgeschlossen, der anscheinend gravierende finanzielle Konsequenzen vorsieht, sollte der Vertrag mit SURE am 1. Januar 2023 nicht verlängert werden. Die Gefahr ist also gross, dass mit dem Glasfasernetz von Google grosse Datenmengen bis zur Ruperts Bay gelangen, dieses Datenmengen aber nicht mehr mit hoher Geschwindigkeit durch das Kupfernetzkabel auf der Inseln verteilt werden können. Ob die Hoffnung der Regierung von St. Helena erfüllt wird, mit dem Google-Glasfaserkabel die Insel internettechnisch konkurrenzfähig machen zu können und so auch der Wirtschaft Impulse zu geben, darf zum aktuellen Zeitpunkt bezweifelt werden. Alle Details zur Ankunft des Glasfaserkabels und ein kritischer Kommentar von Kolumnist Vince Thompson im St. Helena Independent findet man hier
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Nach St. Helena zu gelangen war noch nie ganz einfach. Früher war mal das Königliche Postschiff defekt und dann wurde es halt - im besten Falle - einige Tage später, im schlechteren Falle einige Wochen später, bis das Schiff St. Helena erreichte. Ganz so unwägbar ist es heute zwar nicht mehr, aber gerade zur Winterzeit (also dem europäischen Sommer), kann das Wetter dem Reisewilligen auch heute noch Geduld abverlangen. Die exponierte Lage des Flughafens mit seinen schwierigen Windverhältnissen zwingt die Fluggesellschaft immer wieder, Flüge zu verschieben - und zwar um Tage, nicht um Stunden. Zuletzt geschehen für den geplanten Charterflug von London nach St. Helena. Statt am 21. August konnte der Flug erst am 24. August 2021 durchgeführt werden. Als spezielles Bonus-Ärgernis: Alle Passagiere mussten nochmals zum PCR-Test anrücken, da der erste durch die Flugverschiebung bei der Ankunft auf St. Helena nicht mehr gültig gewesen wäre. Aber immer noch besser, als an den Klippen von St. Helena zu zerschellen.
Nicht nur jedes Unternehmen hat seine Strategie, auch eine Inselregierung muss wissen, wohin sie das "Schiff" mittelfristig steuern will, um zielgerichtet arbeiten zu können. Die Regierung von St. Helena hat im aktuellen Plan 2017 - 2027 die folgenden Schwerpunkte festgelegt: - Insgesamt sicherer - Insgesamt gesünder - Insgesamt bessere Rahmenbedingungen für Kinder und Jugendliche - Insgesamt umweltfreundlicher - Insgesamt finanziell besser dastehend Schwerpunktübergreifende Ziele betreffen die effiziente Infrastruktur sowie eine wirkungsvolle, effiziente und tranparente Verwaltung. Was ist die Zwischenbilanz nach drei Jahren? Einige wenige der im Bericht aufgeführten Fortschritte sind: Insgesamt sicherer - Kläranlage in Ruperts Valley wird erneuert, damit weniger Schmutzwasser ins Meer gelangt. - Verbesserung der Strassenverhältnisse durch bauliche und administrative Massnahmen Insgesamt gesünder - Weiterbildung des Gesundheitspersonals im Spital wie auch in den dezentralen Gemeindezentren - Förderung von lokal produzierten Lebensmitteln Insgesamt umweltfreundlicher - Verbesserung der Abfalltrennung (Plastik, Glas, Biomüll, Getränkedosen) - Umstellung der Energieversorgung auf 100 % erneuerbare Energie Die gesamte Zwischenbilanz finden Sie im untenstehenden PDF.
Der Flughafen auf St. Helena war für 2 1/2 Jahre in Betrieb bevor im März 2020 die wöchentlichen Flüge aufgrund der COVID-19-Pandemie eingestellt wurden. In einem von Ann Muir, Strategic and Social Policy Coordinator, erstellten Bericht mit dem etwas langatmigen Titel "Social Impact Assessment of the intended and unintended social consequences of the way the economy is developing in St. Helena" werden auch erste Kennzahlen zur Tourismusentwicklung genannt.
Ersten Schätzungen in den Nullerjahren gingen von jährlich rund 58'000 Besuchern 25 Jahre nach der Eröffnung des Flughafens aus (also ca. 160 Touristen/Tag). Die Zahl wurde später auf 30'000 reduziert mit Zielgrösse 2041 (ca. 82 Touristen/Tag). Aufgrund dieser (sehr) optimistischen Zahlen wurden laut Ann Muir auch falsche Investitionsentscheide getätigt, für die jetzt die Regierung von St. Helena wie auch das Foreign & Commonwealth Office in London Kritik erhält, da offensichtlich die Kommunikation bis wann die 30'000 Besucher/Jahr erwartet werden, unklar kommuniziert wurde. Im 2019 dürften es ungefähr 3'000 Besucher gewesen sein (inkl. Geschäftsreisende, Saints auf Familienbesuch). Erste Zahlen zu Wertschöpfung der ausländischen Besucher ergab, dass diese pro Tag zwischen CHF 150.-- und CHF 200.-- ausgeben mit einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von einer Woche. Heimkehrende Saints, die Freunde und Familie besuchen, geben im Durchschnitt nur zwischen CHF 110.-- und CHF 150.-- aus, bleiben dafür im Durchschnitt einen Monat lang auf der Insel. Am Schluss ergibt das eine geschätzte Wertschöpfung zwischen sechs und acht Millionen Franken Die Wahl der Unterkünfte der Touristen entspricht nicht den Erwartungen des Business Plans. Wurden dort doch vor allem Premium Gäste erwartet, die in Hotels übernachten würden, so kommen tendenziell eher abenteuerlustige Touristen nach St. Helena, wovon gut 2/3 eine Ferienwohnungen oder Studio bevorzugen. Wer in diesem Sektor investiert hat/konnte, hat auf das richtige Pferd gesetzt. Der gesamte 110-seitige Bericht, der alle Aspekte der Wirtschaft plus auch die Konsequenzen für die Bevölkerung abdeckt findet man hier. Wie hat sich St. Helena auf einen möglichen Ausbruch von COVID-19 auf der Insel vorbereitet, was ist tatsächlich passiert und was wäre ein Worst-Case-Szenario? Dr. Kamar Tanyan vom St. Helena General Hospital klärt auf. Inselwelten: Wann hat das St. Helena General Hospital mit den Vorbereitungen für den Umgang mit einer COVID-Pandemie auf St. Helena begonnen? Dr. Kamar Tanyan: Das Health Services Directorate auf St. Helena erhielt regelmässig Updates zu den internationalen Gesundheitsvorschriften. Diese haben uns auf dem Laufenden gehalten, seit COVID-19 im Dezember 2019 identifiziert wurde. Anfang Januar 2020 begann die Regierung von St. Helena mit Diskussionen über den Risikograd der Insel und unseren Reaktionsplan. Inselwelten: Können Sie kurz erläutern, wie sich die Regierung auf den Fall eines Ausbruchs von COVID-19 auf der Insel vorbereitet hat, und kurz erläutern, welche Strukturen Sie mit den drei Kommandostufen Gold, Silber und Bronze haben. Dr. Kamar Tanyan: Die Regierung auf St. Helena hat eine Kommandostruktur für jeden grösseren Zwischenfall oder jede Bedrohung der Insel eingerichtet. Diese bestehende Kommandostruktur wurde angepasst, um auf die besondere Art der Bedrohung durch COVID-19 zu reagieren. Eine spezielle Einheit innerhalb der Kommandostruktur, die Incident Executive Group (IEG), wurde geschaffen, um die Reaktion der Insel auf die COVID-19-Pandemie zu verwalten. Der Staatssekretär der Regierung dient als Gold Commander innerhalb der Struktur, mit zwei technischen Beratern - einem Gesundheitsberater und einem Berater für Notfallplanung. Andere auf der Silver Command-Ebene sorgen für die Reaktion in den Schlüsselbereichen (Gesundheit, Kommunikation, Zukunft und Wirtschaft, Business Continuity, Ressourcen und Kontingente). Inselwelten: Wie haben Sie das General Hospital auf einen möglichen Ausbruch von COVID-19 auf der Insel vorbereitet? Dr. Kamar Tanyan: Der Senior Medical Officer, Health Silver Lead und der Hospital Nursing Officer entwarfen einen Reaktionsplan, um sicherzustellen, dass ausreichend Personal zur Verfügung steht, um auf COVID-19-Fälle zu reagieren. Um den normalen Betrieb des General Hospitals auf St. Helena aufrechtzuerhalten, wurde eine separate kleine Krankenhauseinrichtung (Bradley's Hospital) und eine Quarantäneeinrichtung (Bradley's Camp) eingerichtet. Inselwelten: In vielen Ländern wurden nicht dringende (und manchmal sogar dringende) Operationen entweder abgesagt oder verschoben, um genügend Intensivbetten für COVID-19-Patienten bereitzustellen. Hat das St. Helena General Hospital vorsorglich das Gleiche getan? Dr. Kamar Tanyan: Wir hatten das Glück, dass es auf St. Helena keine Fälle gab, in denen sich COVID-19 auf der Insel verbreitet hat. Das bedeutet, dass die Arbeit im General Hospital nicht durch COVID-19 beeinträchtigt wurde. Wir hatten Fälle von COVID-19, die in der Quarantäne identifiziert und behandelt wurden. Glücklicherweise waren dies keine Patienten, die ernsthaft an COVID-19 erkrankt waren. Im März 2021 versorgten wir Patienten auf humanitärer Basis auf einem vorbeifahrenden Fischereischiff. Ein Patient musste im Bradley's Hospital (dem Krankenhaus, das für die Behandlung von COVID-19-Fällen vorgesehen ist) behandelt werden und wurde später nach Südafrika transportiert. Dank guter Planung hatte dies keine Auswirkungen auf unsere Fähigkeit, den normalen Dienst für den Rest der Insel zu leisten. Inselwelten: Haben Sie in der Vergangenheit jemals ein falsch-positives Testergebnis erhalten, z.B. beim Testen von Personen im Bradley Quarantänecamp? Dr. Kamar Tanyan: Abgesehen von dem vorbeifahrenden Fischkutter hatten wir seit Beginn der Pandemie ein einziges positives Testergebnis. Dies betraf eine asymptomatische Person in Quarantäne. Dieser Fall wurde durch das bestehende System der Überwachungstests identifiziert. Die Person blieb asymptomatisch und in Quarantäne. Nach dem Nachweis von zwei aufeinanderfolgenden negativen Tests wurde die Person von der Quarantänepflicht befreit. Inselwelten: St. Helena ist einer der wenigen Orte, an denen die Bevölkerung bereits geimpft ist. In manchen Ländern scheint ein gewisser Prozentsatz der Menschen sich nur ungern impfen zu lassen. Wenn ich mir die Impfstatistik anschaue, dann scheint das auf St. Helena kein Thema zu sein. Wie erklären Sie sich diese grosse Impfbereitschaft? Dr. Kamar Tanyan: Ich denke, das ist das Ergebnis mehrerer Faktoren, aber ich vermute, es liegt vor allem daran, dass wir das Ausmaß der Pandemie auf der ganzen Welt beobachten konnten und uns nur vorstellen konnten, dass dasselbe auf der Insel passiert, mit unseren Familien und Angehörigen. Es gibt hier ein echtes Gemeinschaftsgefühl und jeder wollte seinen Teil dazu beitragen. Unser Motto lautete: Lassen Sie sich impfen, um sich selbst zu schützen und um St. Helena zu schützen. Zweitens gab es im Vorfeld der Einführung des Impfprogramms eine umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit. Das Health Services Directorate führte mehrere Radiosendungen durch, um die Menschen über Risiken und Vorteile der Impfung aufzuklären. Wir hielten auch Präsentationen für Mitarbeiter in allen Bereichen ab. Wir boten Frage-Antwort-Sitzungen und ein Portal an, über das die Menschen ihre Bedenken äussern konnten. Neben dieser Informationskampagne hielten wir die Öffentlichkeit durch die Veröffentlichung von Artikeln in den lokalen Zeitungen auf dem Laufenden. Eine der beliebtesten Initiativen zur Bewusstseinsbildung bestand darin, prominente Persönlichkeiten der lokalen Gemeinschaft, um ihre Unterstützung für das Impfprogramm zu bitten. Plakate von ihnen, auf denen sie erklärten, dass sie sich dem Impfprogramm angeschlossen hatten, wurden auf der ganzen Insel sichtbar gemacht. Inselwelten: Wenn wir Medienberichte von St. Helena lesen, haben wir den Eindruck, dass - selbst bei einer vollständig geimpften Bevölkerung - viele Saints immer noch grosse Angst vor der Zeit haben, wenn die Insel wieder mit weniger oder gar keinen Einschränkungen besucht werden kann. Wie erleben Sie die Stimmung auf der Insel zu diesem Thema, vor allem vor dem Hintergrund, dass die Delta-Mutation die Zahlen in Südafrika und auch in Grossbritannien derzeit ansteigen lässt? Dr. Kamar Tanyan: Die Regierung hat im Rahmen unserer COVID-19-Antwort einen stufenweisen Ansatz gewählt. Wir treffen evidenzbasierte Entscheidungen, die dem Risiko und der Fähigkeit der Insel entsprechen, darauf zu reagieren. Ich denke, die Bedenken hier sind die gleichen wie überall sonst, überall auf der Welt. Wir haben das Glück, dass wir keine COVID-19-Fälle auf der Insel haben. Das bedeutet, dass wir in der Lage sind, das globale Bild zu analysieren, Lehren aus anderen Ländern zu ziehen und diese Lehren auf unsere Bedürfnisse anzupassen. Inselwelten: Ergreift das Allgemeine Krankenhaus wegen der Delta-Mutation zusätzliche Massnahmen? Dr. Kamar Tanyan: Die Grundlagen des Managements von SARS-CoV2, dem Virus, das die COVID-19-Pandemie verursacht hat, sind die gleichen, unabhängig von der zirkulierenden Variante. Grundlegende Protokolle der Infektionsprävention und -kontrolle sind die effektivsten Mittel, um die Übertragung des Virus zu unterbrechen. Diese sind auf individueller Ebene Social Distancing, Händewaschen, Schutzmasken. Auf der allgemeinen Ebene gelten die Bestimmungen über Quarantäne, Testen, bei Bedarf das Kontakt Tracing und rechtzeitige Isolierung positiver Fälle sowie deren enge Begleitung. Inselwelten: Für den Fall, dass es auf der Insel zu einem Ausbruch von COVID-19 käme: Wie viele Betten kann das Krankenhaus für Notfallpatienten bereitstellen, die ein Intensivbett benötigen, und für Patienten, die "nur" zusätzlichen Sauerstoff brauchen? Dr. Kamar Tanyan: Mit Unterstützung der britischen Regierung hat die Regierung eine Einrichtung (Bradley's Hospital) als spezielle Behandlungseinrichtung für COVID-19-Fälle umfunktioniert. Sie hat eine physische Kapazität für 10 Patienten, die Intensivpflege benötigen, fünf Patienten, die eine geringere Pflegestufe benötigen, und bis zu 20 Patienten, die Unterstützung mit zusätzlichem Sauerstoff benötigen. Inselwelten: Was wäre der Plan B für den Fall, dass das St. Helena General Hospital die Anzahl der schwerkranken Patienten nicht mehr bewältigen kann? Dr. Kamar Tanyan: Dieses Extremszenario ist aufgrund der hohen Durchimpfungsrate in unserer Bevölkerung inzwischen weniger wahrscheinlich. Es ist inzwischen erwiesen, dass eine vollständige Impfung vor schweren COVID-19-Erkrankungen schützt, was als eine wertvolle zusätzliche Schutzmassnahme für unsere Insel angesehen wird. In diesem Worst-Case-Szenario müssten wir jedoch in Betracht ziehen, Patienten zur Behandlung nach Übersee zu verlegen. Wir würden auch um Unterstützung von externen Akteuren bitten, um zusätzliche Ressourcen auf die Insel zu bringen, um bei der Bewältigung der Fälle zu helfen. Inselwelten: Nun, lassen Sie uns hoffen, dass dieses Szenario nie eintreten wird und dass die Insel COVID-19-frei bleibt und dass die Mitarbeiter des St. Helena General Hospital keine vorbereiteten Szenarien in die Tat umsetzen müssen. Wir danken Ihnen sehr, dass Sie sich die Zeit genommen haben, unsere Fragen zu beantworten. Dr. Kamar Tanyan ist Ärztin mit Qualifikationen in der Notfallmedizin und im öffentlichen Gesundheitswesen. Sie ist die leitende medizinische Offizierin auf St. Helena und ist die Gesundheitsberaterin des Gold Commander in der Notfallorganisation der Regierung, die für die Reaktion auf die COVID-19-Pandemie verantwortlich ist. Dr. Kamar kam 2017 zum ersten Mal auf die Insel und arbeitete als Allgemeinmedizinerin im St. Helena General Hospital. Das "Standard Operating Procedure" der Insel St. Helena für den COVID-Notfall. Dr. Kamar Tanyan ist dem Abschnitt "Bronze 7" ("Hospital") zugewiesen.
Seit letzten Herbst ist das ehemalige königliche Postschiff St. Helena wieder auf See im Rahmen der elektrischen Rennserie Extreme E. Im Moment liegt sie im Hafen von Dakar, wo das zweite Rennen der Extreme E-Serie stattfindet.
Bei dieser Rennserie geht es nicht nur darum, wer der oder die Schnellste ist, sondern die Organisatoren wollen mit der Rennserie auf ökologische Probleme aufmerksam machen. So gibt es ein vielfältiges Rahmenprogramm im Zusammenhang mit dem Rennen, wo man lokal versucht, ökologische Verbesserungen herbeizuführen. In Senegal ist das z.B. durch die Pflanzung von einer Million Mangroven sowie der Herstellung von Backsteinen aus Plastikabfällen, die möglicherweise sonst im Meer landen würden. Wer sehen möchte, wie die ehemalige RMS St. Helena heute aussieht, hier ist der Link zur Extreme-e-Website: St. Helena Nach fünf Jahren wurde am 7. Februar 2021 wieder eine Volkszählung auf St. Helena durchgeführt. Die erste Volkszählung nach der Eröffnung des Flughafens ergab, dass die Einwohnerzahl der Insel stabil ist aber wie in vielen entwickelten Ländern älter wird.
Am Abend des 7. Februars 2021 waren 4'439 Einwohner als auf St. Helena wohnhaft registriert (2016: 4'534 Einwohner). Von den 4'439 Einwohnern waren 4'114 Einwohner "Saints". Davon waren rund ein Viertel über 65 Jahre (plus 18 %). Das Durchschnittsalter stieg in den letzten fünf Jahren von 44,2 auf 46,9 Jahre (Schweiz: 42,7 Jahre). Neben der längeren Lebenserwartung kämen auch viele ältere "Saints", die in jüngeren Jahren in Übersee gearbeitet haben, auf die Insel zurück. Interessant ist auch die langfristige Entwicklung wie in der untenstehenden Grafik verdeutlicht: Während die Altersgruppe 15 - 64 Jahre auf einem ähnlichen Niveau ist wie vor 50 Jahren, ist die Kategorie der Kinder in den letzten Jahrzehnten dramatisch gefallen. Alle Details der Volkszählung finden Sie hier Am Abend des 5. Mai wurde auch auf St. Helena dem 200. Todestages des ehemaligen französischen Kaisers Napoleon gedacht. Aufgrund der Pandemie und dem faktischen Einreiseverbot für Touristen wurde der einst als Grossanlass angedachte Event in ganz unkaiserlich bescheidenen Rahmen durchgeführt. Selbst der Wettergott fand das ein bisschen zum Heulen. Auf untenstehendem Video können Sie sich die Zeremonie bei Longwood House anschauen. Die ersten 40 Minuten zeigen nur die Ankunft der Gäste. Ab Minute 40 jedoch schöne Bilder von The Briars, Napoleons erste Zwischenstation auf St. Helena, während er auf die Fertigstellung von Longwood House wartete, und Longwood House selber. Die eigentliche Zeremonie beginnt bei Minute 55. Am 1. April 2021 (kein Aprilscherz) wurden die Einreisebestimmungen für St. Helena gelockert. Neu dürfen Touristen wieder einreisen. Allerdings bleibt die 14-Tage-Quarantänefrist weiterhin bestehen. Die ersten Besucher, die von diesen Lockerungen profitieren sind die Mannschaften von einigen Jachten, die St. Helena bereits anlaufen und so der lokalen Tourismuswirtschaft einen Hauch von Leben einflössen können.
Die Tourismusbranche wird aber auch in den nächsten Monaten kaum überlastet sein. Ein Charterflug von London nach St. Helena findet im Mai statt und ein weiterer ist für Juni und August geplant. Die Flüge werden jeweils mit maximal 96 Passagieren gefüllt. Die Aufnahme planmässiger Flugverbindungen ab Südafrika ist weiterhin ungewiss, da (unter anderem) auch England weiterhin Einreisebeschränkungen für Südafrikareisende aufrecht erhält. Auf St. Helena wird - wieder einmal - gross geplant. Paul O'Sullivan, ein in Südafrika lebender Geschäftsmann, kaufte 2018 und 2019 die schon seit längerem für ein Grossprojekt vorgesehenen 65 Hektaren Land westlich von St. Pauls. Geplant sind ein Hotel, 150 Ferienhäuser plus ein - gemäss Investor - Weltklasse 18-Loch Golfplatz. Die Baueingabe wird auf St. Helena diesen Frühling von den Behörden diskutiert. Eine öffentliche Veranstaltung über dieses seit dem Bau des Flughafens mit Abstand grössten Projekt auf St. Helena stiess auf eher bescheidenes Interesse, wie man der Wochenzeitung St. Helena Independent entnehmen kann. Gerade mal zwei Personen erschienen zu dieser Veranstaltung.
Der Plan ist, das Areal in Etappen zu bebauen. Die Ferienhäuser sind in 11 Zonen eingeteilt und je nach Verkaufserfolg, wird eine Etappe nach der anderen gebaut. Das ist ein ähnliches System wie der ägyptische Investor Samih Sawiris für sein Andermatt Swiss Alps Resort in die Tat umsetzte. Auf St. Helena wurde oft schon gross geplant. Meistens lösten sich die Projekte dann in Luft aus. Mal schauen, wie sich das "Trade Winds Golf Resort and Hotel"-Projekt entwickelt. Für den Tourismus auf St. Helena wäre es auf jeden Fall ein Gewinn. |
AuthorUrs Steiner Archives
Oktober 2023
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