Manchmal sind schon kleine Schritte zurück in die Post-Pandemiezeit ein Lichtblick. Die Inseln Ascension und St. Helena - beide bisher COVID-19-frei - einigten sich ab dem Mai-Flug auf einen Reisekorridor. So müssen "Lokalpassagiere" zwischen Ascension und St. Helena unter bestimmten Bedinungen nicht mehr in die ansonsten weiterhin gültige vierzehntägige Quarantäne. Für Reisende von England ändert sich vorerst nichts. Da ist weiterhin die Selbstisolation/Quarantäne vorgeschrieben.
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Eine der Eckpfeiler in der wirtschaftlichen Entwicklungsstrategie ist die Fischerei. Die Regierung von St. Helena unternimmt nun mit der südafrikanischen PQ Trading als Investor einen neuen Anlauf, St. Helena Tunafischfang in einem umweltverträglichen aber kommerziell interessanten Umfang wieder zu reaktivieren. Dazu hat die Regierung von St. Helena £ 500'000.-- für die Modernisierung der Fischverarbeitungsfabrik in Ruperts Valley gesprochen. Das auch in der Hoffnung, dass die monatlichen Kosten von £ 20'000.-- für die im Moment von der lokalen Regierung betriebene Fischverarbeitungsfabrik anschliessend wegfallen. Während einige lokale Fischer als Aktionäre bei der von PQ Trading kontrollierten Saints Tuna Corporation Ltd. mitmachen, zögern andere noch, da gemäss einem Bericht im St. Helena Independent anscheinend doch noch viele Fragen offen sind. Es wird spannend sein zu erfahren, wie sich dieser neue Versuch entwickelt.
Eine Regierung auf einer Insel wie St. Helena muss sich aber auch mit profaneren Themen auseinandersetzen wie der Verfügbarkeit von Eiern auf St. Helena. Gem. dem lokalen Umweltamt fällt die lokale Eierproduktion aufgrund der Altersstruktur der Hühner und Schwierigkeiten bei der Futtermittelbeschaffung. Die beiden grossen Handelshäuser der Insel, Thorpes & Sons wie auch Solomon & Company, müssen Eier importieren lassen. Der Versuch, einen Tag alte Küken mit dem Charterflug von Ende Februar einfliegen zu lassen scheiterte am Flugzeugtyp Boeing 757. Der Temperartur im Frachtraum lässt sich nicht so regulieren, dass darin junge Küken transportiert werden können. Keine Lust auf grosse Politik sondern lieber entspannt selber fischen. Bei einer Auszeit auf St. Helena hat man genügend Zeit dazu, zum Reisevorschlag geht es hier. Die Presse- und Meinungsvielfalt in der Schweiz gibt es noch - wenn auch aufgrund von (redaktionellen) Fusionen bei On- und Offline Medien deutlich weniger als früher. Dafür dürfen wir uns in den uns von Facebook & Co. zugewiesenen Social-Media-Bubbles informieren und wohlfühlen. Auch auf St. Helena wird oft über die Medien gestritten. Die Zeitung "The St. Helena Independent" ist sich nicht zu schade, in konfrontativen Kommentaren von Redakteuren den Finger auf wunde Punkte zu legen und auch deutliche Kritik zum Beispiel an der Regierung zu äussern. Dabei - und das muss fairerweise gesagt sein - hat die Regierung keine einfache Aufgabe: Entscheidungen zu fällen, die sowohl vom Geldgeber England (ca. 60 % des Inselbudgets werden durch Subventionen aus England abgedeckt!), von der Bevölkerung und ihren eigenen Vorstellungen entsprechen ist oft ein schwieriges Unterfangen (plus natürlich die Einhaltung der Gesetze). Damit die Diskussion aber lebendig bleibt, ist eine unabhängige Zeitung wie die "St. Helena Independent" für eine kleine Inselgemeinde wie St. Helena wichtig.
Die Kommentare sind nur ein Teil der Zeitung. Insel-Nachrichten, Hintergrundberichte (diese Woche erfährt man zum Beispiel, dass im Gegensatz zur stagnierenden Bevölkerungszahl die Hasenpopulation massiv gewachsen sei), Stellenausschreibungen, die neusten Golf- und Cricketresultate der Inselclubs, Geburtstagswünsche, offizielle Regierungsmitteilungen oder welches Geschäft gerade welche Aktion durchführt. Wer sich für St. Helena interessiert kommt nicht um die "The St. Helena Independent" herum. Jeweils am Freitag online - oder gedruckt in den Läden von St. Helena. Während in Europa in den allermeisten Ländern erst die Hochrisikogruppen eine COVID-19-Impfung erhalten können, kann Ascension dank genügend Impfstoff Vollgas geben. Nachdem die ersten 100 Personen aus dem Gesundheits- und die systemrelevanten Bereich eine erste Impfdosis erhalten haben, wird bis Anfang März 2021 jeder Impfwillige die erste Impfung mit dem AstraZeneca-Impfstoff erhalten können. Noch offen ist, wann die zweite Dosis gespritzt wird. Da sind die Verantwortlichen noch im Gespräch mit der englischen Gesundheitsbehörde. Auch auf St. Helena kommt Bewegung in Sachen COVID-19-Impfung. Nachdem mit dem Januar-Flug von London erste Impfdosen auf St. Helena eintrafen, teilt die Regierung von St. Helena am 18. Februar 2021 mit, dass man eine einmalige Gelegenheit erhalten habe, die gesamte Bevölkerung, die es wünscht, impfen zu können. Im März sollen zuerst die speziell anfälligen Personengruppen geimpft werden und ab April 2021 soll dann die restliche Bevölkerung Gelegenheit haben, eine erste Impfdosis zu erhalten. Mit dem Fortschritt der Impfkampagne ist zu hoffen, dass anschliessend Schritte zur Öffnung von St. Helena für Besucher absehbarer sind. Drücken wir die Daumen! Bild von Alexandra_Koch auf Pixabay Am 5. Mai 2021 jährt sich der Todestag von Napoleon auf St. Helena zum 200. Mal. Aus diesem Grund wird die Postverwaltung der Insel St. Helena eine neue Briefmarkenserie herausgeben. Die vier Sonderbriefmarken haben einen Wert von 50 Pence, 80 Pence, £ 1.30 und £1.50. Selbstverständlich werden auch Erstagsbriefe mit den vier Sonderbriefmarken angeboten. Zudem gibt es eine Souvenirausgabe mit einer Sondermarke im Wert von £ 3.--.
Vorbestellungen können an info@inselwelten.ch gerichtet werden. Die Auslieferung er Bestellung erfolgt je nach Flugverbindungen ab St. Helena in der 2. Maihälfte/1. Junihälfte. Preise auf Anfrage. Die Insel St Helena ist vor allem bekannt für die Verbannung von Napoleon von 1815 bis zu Napoleons Tod 1821. Die Insel diente aber auch in späteren Jahren noch als Verbannungsort. So wurde der Zulukönig Dinuzulu und seine Familie von 1890 bis 1897 nach St. Helena verbannt. Im Gegensatz zu Napoleon schien er wesentlich kooperativer und umgänglicher zu sein. Selbst im 20. Jahrhundert diente die Insel noch zu diesem Zweck. Von 1900 bis 1902 waren 6'000 Burenkämpfer als Kriegsgefangene auf St. Helena. Als bisher letzte wurden drei politische Aktivisten von Bahrain zwischen 1957 und 1961 nach St. Helena ins Exil geschickt.
Während Napoleon im Landesinnere schmorte hatte Dinuzulu ein Haus in Upper Jamestown zur Verfügung. Die Bahrainer konnten am Rande von Jamestown ein Haus mit Meerblick bewohnen. Wer freiwillig nach St. Helena in die Verbannung will findet einen Reisevorschlag hier.
Auch wenn die Insel St. Helena bisher vom Coronavirus verschont blieb, ist eine Durchimpfung der Bevölkerung trotzdem geplant. Mit dem Repatriierungsflug Mitte Januar 2021 erreichten die ersten 100 Impfdosen vom britischen Hersteller Oxford AstraZeneca die Insel. Damit wird vorerst das Gesundheitspersonal geimpft, das bei einem Ausbruch am direktesten mit Infizierten in Kontakt wäre. Das weitere Vorgehen hängt von der Ankunft von weiteren Impfdosen ab und wird dann, wie einer Pressemeldung der Regierung von St. Helena zu entnehmen ist, zu einem späteren Zeitpunkt kommuniziert. Wie wir sehen, werden Diskussionen über Impfpläne und wer/wann an die Reihe kommt, nicht nur in der Schweiz geführt. Da der nächste Repatriierungsflug erst für Ende Februar 2021 geplant ist, wird wohl vor März 2021 nicht weiter geimpft werden können.
Bild von Alexandra_Koch auf Pixabay
St. Helena und Ascension sind noch immer COIVD-19-frei. Wie nah die Gefahr ist, dass der Virus doch auf die Inseln St. Helena oder Ascension eingeschleppt wird, zeigen die zwei positiven COVID-19-Befunde auf dem Versorgungsschiff HELENA. Zwei Passagiere wurden nach der Ankunft des Schiffes in Kapstadt Anfang Januar positiv getestet, wie einer Mitteilung der Regierung von St. Helena entnommen werden kann.
An Weihnachten wurde auf Ascension Island zudem eine Person positiv getestet und in Isolation geschickt. Anfang Januar, bei einem neuerlichen Test, konnte die Administration von Ascension Entwarnung geben: negativ. Die Nervosität vor einer Einschleppung des Virus ist verständlicherweise auf beiden Inseln hoch, gerade vor dem nächsten Repatriierungsflug vom 11. Januar von London nach St. Helena und Ascension Island. Deshalb wird neu für alle Passagiere des Repatriierungsflug ein negativer COVID-19-Test verlangt. Update 08.01.21: Ein neuerlicher COVID-Test kam bei beiden in Kapstadt getesteten Passagieren als negativ zurück. Die Regierung von St. Helena vermutet, dass der erste Test ein falsch-positiver Befund war. Informationen über Reisen mit der MV Helena finden Sie hier Die Zeit um Weihnachten und Neujahr ist immer eine ganz spezielle Zeit auf der Insel St. Helena. Viele in Südafrika oder England lebende "Saints" reisen (in normalen Jahren) über die Festtage nach St. Helena, um diese Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen. Auch dieses Jahr wird fleissig gefeiert. Kurz vor Weihnachten findet jeweils das "Festival of Lights" statt, ein bunter Umzug durch das sommerliche und abendliche Jamestown. Einen vollständigen Videomitschnitt des Umzuges findet man hier - ein fast abendfüllendes Video, das jeweils über Facebook live in die weite Welt gestreamt wird. Vor allem Heimweh-Saints sind davon begeistert, entdeckt man im Video dann doch oft Freunde und Bekannte. Übersicht der Reisen nach St. Helena finden Sie hier
Die Regierung von St. Helena hat für Januar und Februar 2021 wiederum einen Chartervertrag mit Titan Airways für Flüge von London nach St. Helena abgeschlossen. Der provisorische Flugplan lautet:
London Stansted Abflug: 11.01.2021 / 00:15 Accra/Ghana (techn. Zwischenhalt): 11.01.2021 / 07:15 - 08:00 St. Helena Ankunft: 11.01.2021 / 12:10 St. Helena Abflug: 13.01.2021 / 09:00 Accra/Ghana (techn. Zwischenhalt): 13.01.2021 / 13:00 - 13:45 London Stansted Ankunft: 13.01.2021 / 20:55 Ein weiterer Flug ab London ist am 26. Februar 2021 nach St. Helena geplant. Für Schnellentschlossene bietet sich also die Gelegenheit, gut sechs Wochen auf St. Helena eine Auszeit zu geniessen. Allerdings müssen die ersten zwei Wochen in Quarantäne verbracht werden, was aber durchaus als gute Kontaktbörse für den anschliessenden Wochen auf der Insel dienen kann. Update 09.03.2021: Die Wiederaufnahme der Flugverbindungen von Johannesburg nach St. Helena steht weiterhin in den Sternen. Die Regierung von St. Helena hat für Ende März sowie Mitte Mai wiederum einen Charterflug von London nach St. Helena bestellt, um mindestens eine minimale Erreichbarkeit der Insel zu gewährleisten. Ein Reisevorschlag für eine Auszeit auf St. Helena findet man hier. |
AuthorUrs Steiner Archives
Oktober 2023
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